Kirschen waren ein erfreuliches Nebenprodukt der eigenen Streuobstwiesen. Seit 2012 konzentriert sich die Familie nur noch auf das Obst und hat Milchvieh und Ackerbau aufgegeben. Thomas ist technischer Betriebswert im Haupterwerb und leitet den Obstbau-Betrieb nun im Nebenerwerb. Der gelernte Obstbauer erzeugt mit Südhangobst erfolgreich Kirschen, Zwetschgen, Nüsse, Äpfel, Birnen, Quitten und Indianerbananen. Letzere wachsen als Agroforstkultur, d.h. zusammen mit Rhabarber (Bodendeckung in den Reihen) und Erle (Hackschnitzel-Lieferant). Das Obst wird regional vermarktet, zum Teil direkt ab Hof, aber auch über Plattformen und als Versandpaket.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur war für ihn schon immer Grundlage seines Handelns. So strebt er einen naturnahen Anbau an, verzichtet vollständig auf Glyphosat und setzt Pflanzenschutz nur in Ausnahmefällen ein. Stattdessen setzt er auf biologische und vorbeugende Maßnahmen. Ein Teil der Flächen ist auch bereits in Umstellung auf Bio-Zertifizierung. Der Anbau und die Vermarktung von Bio-Kirschen ist jedoch eine besondere Herausforderung - zum einen sind gute Erträge und Pflanzengesundheit ohne Pflanzenschutzmittel schwierig, auch aufgrund neuer Schädlinge wie der Kirschessigfliege. Zum anderen deckt der Bio-Preis noch nicht den Mehraufwand für biologische Bewirtschaftung.
Thomas' Vorhaben für einen zukunftsfähigen Betrieb ist deshalb eine technisch, ökologisch und wirtschaftlich tragfähige Intensiv-Obstanlage mit 200 Bäumen, die sukzessive auf Bio umgestellt werden kann, je nach dem wie sich der Biomarkt entwickelt. Hier sollen Kirschen, Quitten und Indianerbananen für den Premiummarkt wachsen und langfristig wirtschaftlich werden. Für die Finanzierung der neuen Anlage bei Südhangobst gibt Thomas Genussrechte an Kunden und interessierte Bürger aus - damit unterstützen sie den Anbau von fränkischem Obst vor der eigenen Haustüre und genießen in vollen Zügen die süße Rendite.